Städtetrips, Weltreise
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#vor10Jahren – Buenos Aires entdecken

Ein Platz im Herzen von Buenos Aires, Argentinien

[20.02.2006] Weil es so schön war, hier der fast unveränderte Originaltext aus einer E-Mail an die Heimat vom 20. Februar 2006:

Wie vermutet, hat sich BA heute ganz anders präsentiert. Gestern, am Sonntag, lag die Stadt wohl im Schlummer. Heute jedenfalls hat sie sich in der gleichen Hektik präsentiert wie auch schon Rio vorher. Heutemorgen habe ich mich als erstes auf den Weg zum Busbahnhof gemacht, um mein Ticket nach Puerto Madryn (für Donnerstag) zu kaufen. Dabei hat sich herausgestellt, dass ich wohl das Talent besitze, in falsche Busse einzusteigen. Na ja, wenn man es genau nimmt, war es der richtige Bus in die falsche Richtung. Auf diese Weise kriegt man wenigstens eine günstige Stadtrundfahrt. Am Donnerstag werde ich aber die U-Bahn zum Terminal (Busbahnhof) nehmen. Erstens kann man da nicht viel falsch machen, zweitens ist sie 10 Centavos günstiger und drittens kann es einem passieren, dass der Busfahrer jemanden mit viel Gepäck nicht mitnimmt. Wie auch immer, das Busfahren hier schreckt mich jedenfalls auch nicht so ab wie in Rio.

Was mich überrascht hat, ist die Tatsache, dass hier die Armut viel sichtbarer ist als in Rio. In Rio gab es zwar auch Obdachlose, aber da ich mich größtenteils im Bus auf den Touristenwegen bewegt habe, habe ich von denen nicht so viel gesehen. Hier laufe ich viel zu Fuß rum und Bettler begegnen einem überall.

Also, nach meiner mehr oder weniger ungeplanten Stadtrundfahrt wollte ich ja shoppen gehen. Aber immer, wenn man etwas Bestimmtes sucht, findet man es garantiert nicht. Als erstes wollte ich die Batterie in Moms Uhr austauschen lassen, aber die Uhr an sich ist nach Aussage des Uhrmachers irreparabel. Jetzt muss ich mir wohl noch eine neue kaufen, konnte mich aber spontan im Laden für keine entscheiden, auch wenn die nur 5 Euro kosten.

Auch das mit der neuen Garderobe hat nicht so ganz funktioniert. Die Hosen passen vielleicht den superdürren Porteñas (so werden die weiblichen Einwohner von BA genannt), aber nicht mir. Und in den Röcken kam ich mir doch immer irgendwie verkleidet vor.

Zwischendurch habe ich mich in einem McDonalds mit einem Cappuccino gestärkt. Das mit dem McDoof auf meiner Reise ist wie damals in Prag, man fühlt sich gleich ein wenig heimisch. Allerdings ist McD hier doch noch etwas anders als in Deutschland. Es gibt ein separates Café, eine extra Eisausgabe direkt an der Straße (kein Wunder bei den Temperaturen hier) und Überraschung: einen Lieferservice. Das mit dem Lieferservice ist mir schon in Rio aufgefallen, wirklich jedes Geschäft hat den und die Lieferjungen lungern so lange vor den Geschäften rum, bis ein Auftrag kommt.

Oh, eins noch: Bei meiner Busrundfahrt bin ich tatsächlich zweimal nach dem Weg gefragt wurden. Offensichtlich mache ich trotz meines heruntergekommenen Outfits nicht den Eindruck einer dummen Touristin. Na ja, spätestens nach meinem „no entiendo, no se“ war der Fall aber klar. Aber immerhin konnte ich meine Spanischkenntnisse ein wenig anwenden. Damit meine ich jetzt, dass auch ich auf Spanisch nach dem Weg gefragt habe, mein Ticket auf Spanisch gekauft habe und auch in den Geschäften mich einigermaßen verständlich machen konnte. Aber immerhin hatten wir im Spanischkurs eine ganze Lektion zu „Ropa y Compras“ (Kleidung und Einkäufe).

Nach dem Ruhetag von gestern waren das heute jedenfalls unglaublich viele neue Eindrücke. Ich war gespannt, was mir BA noch zu bieten hatte.

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