Weltreise
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#vor10Jahren – Money makes the world go round

Flohmarkt in Buenos Aires

[18.02.2006] Die Busfahrt von Puerto Iguazu war ganz entspannt und über einige Umwege bin ich in der St. Nicholas Hostel gelandet. Die Jugendherberge ist in einem schönen Altbau untergebracht und hat eine riesige, wunderschöne Dachterrasse – hier lässt es sich gut aushalten. Auch hier habe ich jemanden wieder getroffen, den ich in Paudimar kennengelernt hatte. Nur leider war das ein etwas nerviger, aufdringlicher Kerl, der wohl mit mir flirten wollte, wozu ich aber so gar keine Lust hatte. Da versuchte ich doch lieber, mich in einem Spanisch-Brasilianisch-Kauderwelsch mit meiner Zimmergenossin zu unterhalten. Das klappte auch ganz gut. Ansonsten habe ich an diesem Tag erst einmal nur die Umgebung der Hostel erkundet. Immerhin bin ich bis zur Avenida de Mayo gekommen und habe mir den Obelisken angesehen.

Viel wichtiger war an diesem Tag die Klärung einer kleinen finanziellen Notlage. Denn leider haben die Geldautomaten kein Geld von meiner EC-Karte rausgespuckt. Einige haben sich wahrscheinlich schon gefragt, wie man so eine Reise finanziert. Bei mir lief es so:

Mein Studium wurde dankenswerterweise durch den Standard-Unterhalt von meinen Eltern bezahlt. Mit Standard meine ich in diesem Fall, dass ich nicht mehr bekommen habe als das BAFÖG-Amt als Grundbedarf ausgerechnet hatte. Zum Leben war es aber ausreichend. Parallel zum Studium habe ich seit dem zweiten Semester ununterbrochen gearbeitet. Das Geld aus meinen Jobs ging ungemindert auf ein zweites (Giro-)Konto, wo es sich in Ruhe vermehren konnte.

Als ich nun meine Zelte in Bremen abbrach, löste ich auch mein erstes Girokonto auf, um in Zukunft nur noch auf das zweite Konto zuzugreifen. Damit bekam ich natürlich auch eine neue EC-Karte inkl. neuer Pin-Nummer. Nun ja, wenn man mit einer neuen Karte immer noch die alte Nummer benutzt, braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn es kein Geld gibt.

Nun hatte ich natürlich noch eine Kreditkarte dabei, die mir auch Geld am Automaten hätte verschaffen können. Blöderweise hatte ich mir den Pin zu dieser Karte nie auch nur angeguckt, da ich nicht davon ausging, diesen zu benötigen. Meine kompletten Bankunterlagen hatte ich zum Glück vorsorglich meiner Mutter (ihrerseits selbst Bankerin) überlassen. Allerdings liefen sowohl meine Anrufe als auch E-Mails in Deutschland ins Leere. Konnte ja nicht ahnen, dass meine Eltern ausgerechnet an diesem Wochenende spontan zum Skifahren aufbrechen.

Da stand ich also mit 50 Pesos in der Tasche und rechnete mir schon aus, wie lange ich davon Essen kaufen könnte. Zum Glück war Argentinien ein sehr günstiges Reiseland – der Währungskrise der Jahrtausendwende sei Dank. Na, meine Eltern sind ja dann auch aus ihrem Ski-Wochenende zurückgekommen und ich kam dank telefonischer Pin-Übermittlung wieder an Bargeld. Aber zwei Tage lang habe ich doch ganz schön gezittert.

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