Alle Artikel mit dem Schlagwort: weltreise

Selfie mit Selbstauslöser im Botanischen Garten von Rio de Janeiro

#vor10Jahren – Abschied von Rio

[10.02.2006] Mich hat es heute in den Botanischen Garten gezogen – Eine Oase mitten in der Stadt. Dort habe ich mir einen Spaß daraus gemacht, die Selbstauslöserfunktion meiner Kamera zu testen. In zehn Sekunden über Treppenstufen zu sprinten war schon eine sportliche Herausforderung. Aber es waren auch einfach kaum andere Besucher im Garten, die ich um Fotos hätte bitten können. Den Nachmittag habe ich dann in Ruhe in der Hostel verbracht. Gewaltige Regenfälle luden aber auch nicht dazu ein, noch einmal vor die Tür zu gehen. Da war es schon netter, zusammen mit anderen Gästen die Eröffnungszeremonie zu den Olympischen Winterspielen in Turin im Fernsehen anzusehen. Da sitzt man selbst bei 30 °C im Schatten in Brasilien und trieft vor Schweiß und sieht sich dabei schneeweiße Winterlandschaften an. Morgen erwartet mich dann eine 22-stündige Busfahrt nach Iguazu. Ich hätte wohl noch den ein oder anderen Zwischenstopp einlegen können, aber im Moment verfolge ich ja immer noch den Plan, innerhalb von 14 Tagen nach Feuerland zu kommen, um dann viel Zeit in Chile zu verbringen. (An …

Wenn nachmittags Wolken aufziehen, kann man von der Christusstatue in Rio leider nichts mehr sehen.

#vor10Jahren – Christusstatue und Busabenteuer in Rio

[09.02.2006] Ein paar Worte zum Bussystem in Rio: Die Stadt ist sehr groß und die oftmals mehrspurigen Straßen werden gern als Einbahnstraßen befahren. Das hat zur Folge, dass die Busse in einer Richtung eine andere Strecke fahren als in der Gegenrichtung. Außerdem fahren die Busse nicht unbedingt an den rechten Fahrbahnrand, um Passagiere aufzunehmen bzw. herauszulassen, sondern halten gerne mal auf der Mittelspur, weswegen sich der mutige Bustourist dann zwischen den fahrenden Verkehr werfen muss. Na ja, nach drei Tagen hatte ich den Dreh ganz gut raus. Mein erster Weg an diesem Tag führte mich jedenfalls zum Busbahnhof, wo ich mir ein Ticket nach Iguazu gelöst habe. Mit meinen Spanischkenntnissen komme ich auch hier ganz gut zurecht. Außerdem hat es geholfen, dass am Ticketschalter ein Plakat von Iguazu hing und ich nur darauf zeigen musste, um mich verständlich zu machen. Nachdem diese Aufgabe erledigt war, machte ich mich auf den Weg zum Corvocado, um der Christusstatue aufs Dach zu steigen. Ein Tipp für alle nachfolgenden Besucher: Am Nachmittag ziehen meist so viele Wolken auf, dass …

Die Christusstatue in Rio de Janeiro im Nebel

#vor10Jahren – Ankommen in Rio

[08.02.2006] Oh je, über den Flug will ich gar nicht viel Worte verlieren. Nur soviel: Es war grauenhaft. Ewig lang und nicht geschlafen. Dann auch noch eine Zwischenlandung in Sao Paulo, bevor ich bei + 30 °C hier in Rio aus dem Flieger gepurzelt bin. Nach der Einreiseprozedur erwartete mich die nächste Hürde gleich im Bus, der mich zur Jugendherberge im Stadtteil Botafogo bringen sollte. Gleich nach dem Einstieg hinter dem Fahrer befand sich ein Drehkreuz, an dem ein Ticketverkäufer saß. Das Ticket kaufen war kein Problem, aber meinen schweren Rucksack über das Drehkreuz hieven schon. Ein freundlicher Brasilianer kam mir aber zu Hilfe, hat mir während der Fahrt gleich ein paar Dinge links und rechts an der Strecke erklärt und mir schließlich auch den Weg zur Jugendherberge gezeigt. In der Jugendherberge angekommen fiel mir als erstes ein Reisender ins Auge, der offensichtlich am Vortag zusammengeschlagen und ausgeraubt wurde. Schöne Begrüßung. Das macht doch Mut, die Stadt auf eigene Faust zu entdecken. Ich selbst entschloss mich, die Zeit besser zu nutzen und schon das erste …

Blick aus der Seilbahn zum Zuckerhut auf Rio de Janeiro

#vor10Jahren – Abflug nach Rio

[07.02.2006] Was mache ich hier eigentlich? Habe ich es nicht schön in meinem geliebten Bremen – mit meinen Freunden, dem Chor und dem halbwegs geregelten Leben? Nein, ich musste ja unbedingt alles aufgeben und sogar meine Wohnung kündigen. Und nun sitze ich hier am Flughafen Tegel und warte auf meinen Abflug. Mein Gepäck ist schon aufgegeben. 13,5 kg hat mein Rucksack auf die Waage gebracht. Die werde ich also die nächsten sechs Monate mit mir rumschleppen müssen. Nein, müssen muss ich gar nichts. Ich habe mir das schließlich sehr gut überlegt und möchte wirklich unbedingt dieses Abenteuer wagen. Wer weiß, was die Welt für mich bereit hält? Zurzeit verschafft mir die Promenade deutscher Spitzenpolitiker, die gerade von der Beerdigung von Johannes Rau kommen und zu ihren jeweiligen Dienstsitzen zurückfliegen wollen, etwas Ablenkung. Immer schön in Begleitung von Bodyguards. Da habe ich wenigstens was zu gucken. Das Thermometer in Berlin steht übrigens auf – 9 °C. Das ist schon ein ungewöhnlich frostiger Winter. Über Weihnachten sind in NRW viele Strommasten umgeknickt und erst vor Kurzem ist …

Ich vor meinem kleinen Jack Wolfskin Zelt während meiner Weltreise

#vor10Jahren – In 180 Tagen um die Welt – Die Packliste

Wenn man wie ich in sechs Monaten durch drei Kontinente mit unterschiedlichsten Klimazonen reisen möchte, braucht man dafür auch die richtige Ausrüstung. Meine Original-Packliste habe ich leider nicht aufgehoben, aber mein Gedächtnis funktioniert ganz gut. Hier nun also eine Aufstellung meines Reisegepäcks: 1 80 l Treckingrucksack 1 35 l Tagesrucksack 1 Schlafsack (One-Kilo-Bag, 0° Komfortzone) 1 Thermarest Pro-Lite 3 (in der verkürzten Frauenversion) 1 Schweizer Taschenmesser 1 Set Camping-Besteck 1 1 l Thermoskanne 1 Paar Treckingstiefel von Raichle 1 Paar Trecking-Sandalen 1 Paar Flip Flops 1 Pareo (oder auch Sarong genannt) 1 Bikini 1 Set Thermo-Unterwäsche diverse Socken und andere Unterwäsche-Teile (alles in sehr sparsamer Anzahl) 1 dünne Zip-Off Treckinghose 1 dicke gefütterte Treckinghose 1 dünnes Langarm-Shirt mit SunProtection-Funktion 3 Trecking-Blusen 1 sehr schnell trocknendes T-Shirt 1 Fleece-Pulli 1 Doppeljacke (Fleece-Jacke + Regenjacke) 1 Geldgürtel 1 MP3-Player mit 20 GB Festplatte (auch gut zum Fotos speichern) 1 Canon Powershot 610 1 Taschenlampe 1 Erste-Hilfe-Set 1 Raincover für den großen Rucksack 1 Packsack für den großen Rucksack (ein großer Plastiksack, in dem der Treckingrucksack für die …

Der Esel unterwegs bei der Planung der nächsten Reise

#vor10Jahren – In 180 Tagen um die Welt – Die Route

Wie kommt man dazu, sechs Monate lang um die Welt zu reisen? Bei mir war es so: Ursprünglich war mein Plan, nach dem Studium mit einem Work&Travel Visum nach Neuseeland zu gehen. Die Möglichkeit, sich einen Urlaub direkt finanzieren zu können, erschien mir hoch attraktiv. Und Neuseeland hat einfach schon wegen der großen Entfernung eine große Faszination auf mich ausgewirkt. Nun kam es, dass einer meiner Chorfreunde zum Ende seines Studiums verkündete, er würde dann erstmal nach Neuseeland reisen. Ich war ziemlich sauer, dass er noch vor mir meinen Plan in die Tat umsetzt. Eine Woche später erzählte er mir, dass er zwar nach Neuseeland fliegt, vorher aber noch ein paar Stopps einlegt, da er mit einem Round-the-World-Ticket unterwegs sein wird. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal, dass es so ein Ticket gibt. Aber seitdem hat sich bei mir der Gedanke festgesetzt, dass ich für den gleichen Ticketpreis ja viel mehr von der Welt sehen könnte. Und es gab so einiges, was ich auch sehen wollte. Das Ticket ist mit einigen Vorgaben verbunden, …

Der Esel unterwegs mit Reisepass und Weltkarte

#vor10Jahren – In 180 Tagen um die Welt – Kommt ihr mit?

Um es vorneweg zu sagen: Nein, ich gehe nicht auf Weltreise. Mein nächster Urlaub steht noch in den Sternen. Aber zumindest gedanklich möchte ich schon auf Reisen gehen und euch einladen mitzukommen. Fast auf den Tag genau vor zehn Jahren habe ich mit meiner letzten mündlichen Prüfung mein Studium beendet. Eine Woche später, am 7. Februar 2006, habe ich einen Flieger bestiegen, der den Auftakt zu einer sechsmonatigen Weltreise bildete. Zehn Jahre sind eine lange Zeit. Viel ist seitdem passiert. Viel ist aber auch damals passiert, was mich mit zu der Person gemacht hat, die ich heute bin. Ihr könnt mich wehmütig nennen, dass ich jetzt wieder davon anfange. Aber ich bin gerade in einer Umbruchphase, in der ich mich frage, was ich schon erreicht habe und wo ich eigentlich hin möchte. Da komme ich um meine Erinnerungen an die Reise nicht umhin. Deshalb habe ich beschlossen, meine Erinnerungen an die Reise wieder aufleben zu lassen. In den nächsten sechs Monaten werde ich die Reise in diesem Blog „wiederholen“. Meine Aufzeichnungen, meine Mails von damals …