Alle Artikel mit dem Schlagwort: weltreise

Verwitterter Steg am Ufer des Sees von San Carlos de Bariloche, Argentinien

#vor10Jahren – Ankommen in San Carlos de Bariloche

[27.02.2006] So eine Nachtfahrt ist schon was Feines: Du steigst abends in einen Bus, schläfst ein paar Stunden und bist am nächsten Tag in einer neuen Welt. San Carlos de Bariloche liegt in den Anden und wurde vor allem von deutschen und schweizerischen Einwanderern geprägt. Das zeigt sich u. a. an den Dutzenden Schokoladengeschäften. Auf der Busfahrt habe ich mich mit Sabine aus Belgien zusammen getan, die ich schon aus der Hostel in Puerto Madryn kannte. Gemeinsam haben wir uns eine Unterkunft gesucht. Leider hatte die Jugendherberge erst ab dem nächsten Tag wieder freie Betten, sodass wir uns für eine Nacht in einer anderen Herberge eingenistet haben. Den Ort haben wir an diesem Tag auch noch erkundet. Ein Besuch in den Schoki-Läden durfte da natürlich nicht fehlen. Allerdings ist Sabine Veganerin und hat auf ihre Frage, ob es auch Schokolade ohne Milch gebe, nur ungläubige Blicke geerntet. Morgen werden wir also die Hostel wechseln und uns mal die Umgebung von Bariloche näher ansehen.

Die Seelöwenkolonie von Punta Loma auf der Peninsula Valdes

#vor10Jahren – Radtour zu Seelöwen

[26.02.2006] Ich habe es getan: Ich habe mir spontan heutemorgen ein Busticket nach San Carlos de Bariloche gekauft, sodass ich noch heuteabend im Bus sitzen werde und schon morgen in Bariloche sein sollte. Mit meinen neuen Bekannten von gestern hatte ich mir heute Fahrräder geliehen, um zur Seelöwen-Kolonie nach Punta Loma zu fahren. Das war ein richtiger Kraftakt. Die Schotterpiste ließ unsere Räder nur schwer rollen und am Ende regnete es auch noch. Dafür war die Begleitung umso netter und wir haben noch einmal viele Seelöwen gesehen. Jetzt hoffe ich nur, dass sich der Abstecher nach Bariloche wirklich lohnt.

Ein Pinguin sonnt sich auf der Pensinsula Valdes, Argentinien

#vor10Jahren – PINGUINE! und noch mehr…

[25.02.2006] Heute ging es mit dem Minibus auf eine geführte Tour über die Peninsula Valdes, um der heimischen Tierwelt näher zu kommen. Und das hat hervorragend funktioniert. Über mehrere Stationen ging es auf Tuchfühlung mit Pinguinen, Seelöwen und Graufüchsen. Die Pinguine hatten es mir besonders angetan. Nicht nur, dass man sehr nah an die Kolonie herankam, die Pinguine haben sich auch noch model like fürs Foto in Pose geschmissen. Das sah schon sehr lustig aus. Wale haben wir leider keine gesehen, dafür war auch nicht die richtige Zeit. Während der Tour habe ich den totalen Spanisch-Flash bekommen, weil ich mich mit einem Spanier, einer Italienerin und einer Argentinierin angefreundet hatte und wir munter durcheinander brabbelten. Spätestens da hat auch die Tourleiterin gemerkt, dass sie nicht extra für mich alles auf Englisch übersetzen muss. Ansonsten geistert ein Ortsname durch die Hostel und durch meinen Kopf: San Carlos de Bariloche. Nach dem, was ich bisher gehört habe, klingt es nach einem Ort, den man unbedingt gesehen haben muss, wenn man schon in Argentinien ist. Ich sehe mich …

Typische bunte Wellblechfassade im Touristenviertel La Boca in Buenos Aires

#vor10Jahren – La Boca und Werder

[22.02.2006] Der Tango gehört zu BA wie Werder zu Bremen – basta! Tangomusik habe ich mir heute in La Boca angehört. Bunte Wellblechfassaden, tanzende Pärchen und Straßenmaler bestimmten das Bild – vergleichbar mit dem Place Pigalle in Paris. Bestimmte Teile des Viertels sind für Touristen aufgehübscht, spiegeln aber nicht unbedingt das wahre Leben wider. Denn eigentlich gehört La Boca mit zu den Armenvierteln von BA. Zeichen für das richtige Leben sind Hinterhof-Fußballplätze, die verlassene Stahlbrücke, ein Fährservice mit Ruderbooten und Polizisten, die einen auffordern, in den nächsten Bus zu steigen oder in die andere Richtung zu gehen, weil die Gefahr, des Ausgeraubtwerdens zu groß sei. Diese Bilder sollte man zumindest im Hinterkopf haben, wenn man sich von dem Touristentrubel in bunter Kulisse blenden lässt. Irgendwann hatte ich dann auch genug davon und bin lieber noch ein wenig in der Innenstadt bummeln gegangen. Zum Thema „Innenstadt“: Als die spanischen Kolonialherren Städte in Südamerika neu gegründet haben, haben sie sie sehr einfach schachbrettartig konzipiert. Das macht die Orientierung in der Stadt sehr einfach. Bei einer Großstadt wie …

Touristen vor dem Grab von Eva Peron auf dem Friedhof von Recoleta, Buenos Aires

#vor10Jahren – Leben und Tod in Buenos Aires

[21.02.2006] Also, obwohl ich nicht morbide veranlagt bin, finde ich Friedhöfe toll. Inmitten lauter Großstädte sind sie Ruheoasen und den Vergleich unterschiedlicher Bestattungskulturen finde ich spannend. Deshalb zog es mich heute dann zum Friedhof von Recoleta. Am Eingang gab es einen kleinen Plan über verschiedene Grabstellen und den Hinweis, wenn ich zu Evita wolle „just follow the crowds“. Tatsächlich war es vor dem Grab der ehemaligen Präsidentengattin auch sehr voll von Menschen. Scheinbar wird Evita noch immer von vielen Argentiniern verehrt. Mich hat auf dem Friedhof die Geschichte eines jungen Mädchens viel mehr berührt. Sie war bei einem Ski-Unfall tödlich verunglückt. Ihre Eltern hat das so getroffen, dass sie ihr ein Denkmal gesetzt haben. Nach diesem Ausflug ins Totenreich ging ich dann in den Zoo. Dieser bot mir einen guten Einstieg in die heimische Fauna, die ich im weiteren Verlauf meiner Reise noch besser kennenlernen sollte. Leider konnte man bei vielen Gehegen nicht unbedingt von artgerechter Tierhaltung reden. Viele Tiere lagen ungeschützt in der prallen Mittagssonne mehr oder weniger apathisch rum. Aber der Zoo von …

Der Obelisk an der Avenida de 25 Mayo in Buenos Aires

#vor10Jahren – Ein Sonntag in Buenos Aires

[19.02.2006] Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, Ruhe – so lässt es ich doch ganz gut aushalten. Heute wäre die Möglichkeit gewesen, von der Jugendherberge aus zum Fußball, zu den berühmten Boca Juniors, zu gehen. Nur leider hatte sich mein Bargeld-Problem noch nicht gelöst, weswegen ich auf dieses Erlebnis verzichten musste. Stattdessen bin ich auf den Flohmarkt von San Telmo gegangen. Das war allerdings auch ganz schön gemein: Tolle Dinge sehen und sie nicht kaufen können. Ich brauchte unbedingt eine neue Batterie für die Armbanduhr meiner Mutter. Diese hatte sie mir im letzten Moment am Flughafen mitgegeben, als ich feststellte, dass ich ohne Handy ja auch ohne Uhr bin. Blöderweise blieb die Uhr gleich am zweiten Tag stehen. Na ja, der Bummel an sich war auch nett. Danach ging ich über den Puerto Madera, dem Hafenviertel, dass nun zum Geschäfts- und Wohnviertel umgebaut wurde (vergleichbar mit der Überseestadt in Bremen) zum Strand. Der Casa Rosade (dem Präsidentenpalast) habe ich auch noch einen Besuch abgestattet. Auch wenn der Tag heute insgesamt total schön war, hatte ich ein wenig …

Flohmarkt in Buenos Aires

#vor10Jahren – Money makes the world go round

[18.02.2006] Die Busfahrt von Puerto Iguazu war ganz entspannt und über einige Umwege bin ich in der St. Nicholas Hostel gelandet. Die Jugendherberge ist in einem schönen Altbau untergebracht und hat eine riesige, wunderschöne Dachterrasse – hier lässt es sich gut aushalten. Auch hier habe ich jemanden wieder getroffen, den ich in Paudimar kennengelernt hatte. Nur leider war das ein etwas nerviger, aufdringlicher Kerl, der wohl mit mir flirten wollte, wozu ich aber so gar keine Lust hatte. Da versuchte ich doch lieber, mich in einem Spanisch-Brasilianisch-Kauderwelsch mit meiner Zimmergenossin zu unterhalten. Das klappte auch ganz gut. Ansonsten habe ich an diesem Tag erst einmal nur die Umgebung der Hostel erkundet. Immerhin bin ich bis zur Avenida de Mayo gekommen und habe mir den Obelisken angesehen. Viel wichtiger war an diesem Tag die Klärung einer kleinen finanziellen Notlage. Denn leider haben die Geldautomaten kein Geld von meiner EC-Karte rausgespuckt. Einige haben sich wahrscheinlich schon gefragt, wie man so eine Reise finanziert. Bei mir lief es so: Mein Studium wurde dankenswerterweise durch den Standard-Unterhalt von meinen …

Die Wasserfälle von Iguazu gesehen vom brasilianischen Nationalpark

#vor10Jahren – IGUAZU!!!

[14.02.2006] Wahnsinn! Sag ich nur. Ich habe die wohl schönsten Wasserfälle gesehen, die es auf der Welt gibt. Und bis vor kurzem wusste ich noch nicht einmal, dass es sie gibt. Ich hatte im Vorfeld meiner Reise eine dieser wunderschönen Naturdokumentationen in der ARD gesehen und daraufhin mal meinen Atlas hervor geholt, um zu sehen, ob ich sie mit in meine Reise einplanen kann. Nur wegen der Wasserfälle bin ich überhaupt von Rio aus nach Südamerika gekommen. Eleanor Roosevelt soll gerüchteweise beim Anblick der Wasserfälle von Iguazu gesagt haben, dass die Niagara-Fälle einpacken könnten. Ich kann diesen Ausspruch mehr als nachvollziehen. Die Fälle von Iguazu sind zwar nicht die höchsten Fälle der Welt, erstrecken sich aber über eine unglaubliche Breite. Außerdem liegen sie mitten im Regenwald, was ihrer Schönheit noch zusätzlich zuträglich ist. Ich bin jedenfalls am Morgen mit dem Bus in den Nationalpark gefahren. Über einen leichten Wanderweg ging es dann zu den Fällen. Während des Spaziergangs hörte ich schon, wie es immer lauter wurde. Und dann war sie plötzlich da: Die Garganta del …

Ich vor meinem kleinen Jack Wolfskin Zelt während meiner Weltreise

#vor10Jahren – Abhängen in Paudimar

[12.02.2006] Müde und geschafft bin ich schließlich in Foz do Iguazu angekommen. Am Busbahnhof habe ich dann den herbergseigenen Kleinbus bestiegen, der mich in die Jugendherberge Paudimar gebracht hat. Und jetzt komme ich mir vor wie im Paradies. Paudimar liegt mitten im Nirgendwo, verfügt aber über kleine Hütten, einen Pool einschließlich Poolbar, einen Fußballplatz und sehr bequeme Hängematten. Da es das Wetter zuließ und ich mein Budget schonen wollte, habe ich mein Zelt aufgeschlagen. Hier kann man sich jedenfalls herrlich erholen, indem man einfach nur am Pool abhängt und sich auf Caipis einladen lässt – ist schließlich das brasilianische Getränk schlechthin. So entspannt komme ich auch leicht mit anderen Backpackern ins Gespräch. Die meisten sind schon wesentlich länger unterwegs als ich und haben sich schon längst daran gewöhnt, ständig unterwegs zu sein und sich jedes Mal neu orientieren zu müssen. Na, hoffentlich komme ich auch noch dahin. Momentan genieße ich einfach das Nichtstun. [13.02.2206] Es ist Montag und wie es der Zufall so will, ist montags der Nationalpark mit den Wasserfällen geschlossen (vor 10 Jahren …

Blick aus dem Busfenster während der Fahrt von Rio de Janeiro nach Foz do Iguazu

#vor10Jahren – Einmal quer durch Brasilien

Was soll ich groß zu Überlandfahrten sagen: Man sitzt in einem mehr oder weniger bequemen Reisebus, schläft viel, guckt Filme, hält ab und zu an, um etwas zu essen und auf die Toilette zu gehen. Wirklich viel gesehen habe ich auch nicht. Ein paar Dörfer, ein paar Stopps, an denen Fahrgäste ein- oder ausgestiegen sind. Immerhin hat sich die Landschaft verändert. Je näher wir dem Ziel kamen, umso hügeliger und grüner wurde es draußen. Kein Wunder, liegen doch die Wasserfälle von Iguazu inmitten von Regenwald versteckt. Die Ankunft in Foz do Iguazu war jedenfalls erst für den 12. Februar vorgesehen. Deshalb morgen dazu mehr.